Cancún trotz(t) Corona
Der mexikanische Bundesstaat Quintana Roo macht Reisen in Coronazeiten möglich.
Fernreisen in Coronazeiten scheinen für die meisten unmöglich, hat man doch das Gefühl, dass es gar keine Langstreckenflüge mehr gibt. Dabei gibt es einige Reiseziele, die auch jetzt (Text von November 2020) unkompliziert und per Direktflug von Edelweiss ab Zürich angeflogen werden. Darunter Cancún, Mexiko, das mit einem ausgeprägten Sicherheitskonzept und strengen Auflagen für Hotels und Gastronomie seit Monaten die Coronafälle auf niedrigem Niveau hält und somit der Pandemie scheinbar trotzt. Im Gegensatz zu anderen Ländern ändert Mexiko seine Einreisebestimmungen seit Beginn der Krise nicht und verlangt von Touristen keinen negativen Test. Dass das bei Urlaubern für Sicherheit sorgt, zeigt sich schon als wir im Flieger sitzen, denn der ist überraschenderweise ausgebucht. Es ist ein ungewohntes Gefühl, nach so vielen Monaten zu Hause endlich wieder zu verreisen aber die niedrigen Zahlen und die Tatsache, dass vor Ort sowieso alles im Freien stattfindet haben uns überzeugt.
Unser Hotel liegt in der Zona Hotelera, direkt in Cancún. Normalerweise kommen die Amerikaner hierher, um zu feiern, jetzt sind es vor allem die Mexikaner, die im eigenen Land Urlaub machen aber auch viele internationale Gäste, die die weißen Sandstrände genießen und bei angenehmen 30° C in die Wellen springen, während zu Hause schon der erste Schnee fällt.
Maya-Stätte Tulum
Tulum lässt sich von Cancún aus gut mit dem Mietwagen erreichen. Die Anlage ist wunderschön und ein Abstecher zum angrenzenden Strand lohnt sich.
Tulum: Maya-Stätte am Meer
Mit dem Mietwagen fahren wir nach zwei Tagen am Strand ins gut 130 Kilometer weiter südlich gelegene Tulum, denn schließlich hat die Region Quintana Roo noch so viel mehr zu bieten. Wie an vielen Orten in Mittelamerika, haben die Maya auch hier ihre Spuren hinterlassen. Zu den meistfotografierten Maya-Stätten der Welt gehören die Ruinen von Tulum, denn sie liegen nicht wie viele andere im Dschungel, sondern als einzige direkt am Meer, was sie einst zu einem strategisch günstig gelegenen Wirtschaftszentrum der Maya machte, um die Handelsrouten an der Küste zu kontrollieren. Wie in allen Hotels, Geschäften und Restaurants gilt auch hier beim Eintritt: Maske tragen, Hände desinfizieren und Fieber messen. Ohne kommt keiner vorbei. „Früher wurden hier Güter wie Salz und Honig gegen andere Waren getauscht. Tulum war zudem eine der letzten Stätten, die noch besiedelt waren, als die spanischen Eroberer 1518 mit ihren Booten hier ankamen“, erzählt Guide Carlos, als wir über die wunderschöne Anlage schlendern, an deren Ende man direkt zu den scheinbar endlosen weißen Sandstränden gelangt, die Tulum heute zu einem beliebten Urlaubsziel machen.
Cenotentauchen in Dos Ojos
Nur wenige Kilometer weiter nördlich befindet sich das nächste Highlight der Region: Die mit 347 Kilometern längste bekannte Unterwasserhöhle der Welt. Die sogenannten Cenoten faszinieren Taucher aus der ganzen Welt. Aber auch schwimmen und schnorcheln lässt es sich im kristallklaren Wasser von Dos Ojos, einer der berühmtesten von unzähligen Cenoten, wunderbar. Während die Sonne für ein unglaubliches Lichtspiel unter Wasser sorgt, hat man einen glasklaren Blick auf die Stalaktiten und Stalagmiten. Wer einen Tauchschein besitzt, kann mit einem Guide durch die gut zugänglichen Grotten tauchen. Wer weiter in das System vordringen möchte, braucht dazu natürlich eine entsprechende Ausbildung.
Durch die Grotte tauchen
Kaum irgendwo findet man so klares Wasser, wie in den Cenoten entlang der Küste. Besonders schön für einen Tauchgang ist die Cenote Dos Ojos.
Noch mehr Abenteuer garantieren die zahlreichen Vergnügungsparks in der Region. Hier kann man mit dem Flying Fox durch den Dschungel rauschen, mit Quads durch den Schlamm düsen oder aus luftiger Höhe ins Wasser springen und den Corona-Alltag zumindest für ein paar Tage vergessen.