Guatemala und Corona: Eine gute Idee?
Wir stecken nun leider in Guatemala City fest. Ein milder Verlauf, Lieferservice und Netflix machen den Aufenthalt aber erträglich.
Trotz Corona hat der Tourismus in Zentral- und Südamerika wieder angezogen. Weil man meist ohnehin im Freien ist, gibt es normalerweise für Touristen wenige Probleme. In Guatemala ist das etwas anders - das sollte man vor der Reise hierhin wissen.
Wer während der Pandemie nach Guatemala reist, sollte sich bewusst sein, dass eine Ansteckung hier kaum vermeidbar ist. Nicht umsonst sitzen wir nun trotz Booster und dem ständigen Tragen von FFP2-Masken (freiwillig) in Quarantäne - und da sind wir bei weitem nicht die Einzigen.
Da wir nun ja schon mehr als zwei Monate unterwegs sind, haben wir uns auch beim Entschluss nach Guatemala zu reisen keine großen Gedanken bezüglich Covid-19 gemacht. Allerdings gab es bei unserer Abreise in Österreich Anfang November noch kein Omicron und somit keine Empfehlung zum Booster. Aus diesem Grund wollten wir nun doch auf Nummer Sicher gehen und haben uns sofort bei Einreise nach Guatemala City eine Impfung organisiert. Netterweise werden in Guatemala auch Ausländer geimpft. Möglich ist dies beispielsweise im Guardia de Honor - der Militärpolizei in Guatemala City. Hier kann jeder ohne Anmeldung hinkommen. Wir durften uns sogar den Impfstoff aussuchen.
Fortbewegung in Touristenshuttles
In weiten Teilen des Landes bewegen sich die Touristen mit eigenen Shuttles fort. Das ist zum einen sicherer als die öffentlichen Busse, zum anderen deutlich schneller und (meist) komfortabler. Der große Nachteil: Niemand trägt Maske, die Fenster bleiben zu. Während in Costa Rica und Nicaragua auch im Bus stets Maske getragen wurde und auch die Fenster in den Bussen alle offen waren, sieht das hier ganz anders aus. Die jungen Backpacker scheinen noch nie von Corona gehört zu haben oder schlicht kein Interesse daran zu haben, sich und andere zu schützen. Meist sind wir die einzigen, die im Bus eine Maske tragen. Die Fenster bleiben entweder aufgrund der Klimaanlage zu oder weil es zu kalt draußen ist. Gefüllt werden die Sprinter bis auf den letzten Platz.
Dass sich hier alle anstecken, sollte einer oder eine der Mitreisenden erkrankt sein, versteht sich von selbst und die Wahrscheinlichkeit, dass dem so ist liegt wohl bei 100 Prozent, denn in den Hostels wird munter in Dorms mit acht Personen geschlafen und abends zusammen gefeiert. “Am Lago de Atitlan, in San Marcos hatten gerade alle Omicron als ich dort war”, erzählt uns eine der jungen Reisenden noch. Wir stecken inzwischen mittendrin und können, außer ununterbrochen FFP2-Masken zu tragen und auf den Booster zu hoffen, nun nichts mehr machen. Hätten wir dies vorher gewusst - wir wären nicht nach Guatemala gereist. So schön das Land auch ist. Aber mit einer Impfquote, die trotz ausreichend Impfstoff nicht über 40 Prozent steigen will verbreitet sich die neue Variante hier rasend schnell.
Für uns kommt die Ernüchterung bei der Ausreise und beim dafür nötigen PCR Test weil wir weiter nach Ecuador wollen. Kurz vor Abflug erfahren wir: Wir sind positiv! Zwar wäre alles andere überraschend gewesen, trotzdem haben wir noch auf eine Überraschung gehofft, denn unser Schnelltest hat bei Omicron offenbar versagt. Quarantäneregeln gibt es im Land keine. Die meisten werden wohl einfach weiterreisen. Unsere Vernunft lässt dies dann doch nicht zu und so sitzen wir nun in Guatemala City in einer schicken Airbnb-Wohnung und testen uns durch das Lieferangebot der Stadt. Hat auch was!
Fazit: Nur wer eine Ansteckung riskieren will sollte nach Guatemala reisen
Wer also derzeit (Jänner/Februar 2022) nach Guatemala reist, muss sich bewusst sein, dass er sich höchstwahrscheinlich mit Covid-19 infiziert. Dank Booster kann der Verlauf zwar wie bei uns mild sein oder falls man keinen PCR Test machen muss unbemerkt bleiben (ich merke gar nichts, Didi ist erkältet), trotzdem können wir nun leider erstmal nicht wie geplant weiterreisen, was natürlich ärgerlich ist. In Coronazeiten muss man damit aber wohl bei jeder Reise rechnen.